Sonntag, 4. Oktober 2009

War Memorial + Banpo Bridge

Wir hätten mal vorher in den Reiseführer schauen sollen... da stand nämlich drin, dass man das War Memorial allerspätestens um 15 Uhr betreten sollte, da man die dann noch übrigen 3 Stunden bis zur Schliesszeit dicke benötigt, um sich alles anzugucken. Gut, wir haben uns zumindestens 15 Uhr in der Nähe des War Memorials getroffen, so dass wir effektiv fast drei Stunden hatten. Aber das interessiert hier vermutlich sowieso keinen... was gab's denn da zu sehen?

Nun in allererster Linie ist das ein Ort des Gedenkens an all jene, die beim Korea Krieg 1950-53 gefallen sind und die Südkoreaner dabei unterstützt haben, das feindliche Einfallen nordkoreanischer Truppen zurückzuschlagen. Außerhalb des Museums gibt es zahlreiche ausgestellte Flugzeuge, Militärfahrzeuge, Panzer, Hubschrauber und anders Kriegsgerät... fand ich jetzt nicht so spannend... außer vielleicht die Lautsprecher, die angeblich 15 Kilometer Reichweite gehabt haben sollen und Teil der psychologischen Kriegsführung waren. Leider habe ich keinen Cinch-Anschluss für meinen MD-Player gefunden, um die Dinger zu testen ^^






Beeindruckender waren da die vielen Statuen und Monumente... wie die "Statue of Brothers", die einen ROK (Republic of Korea) Offizier und seinen nordkoreanischen Bruder zeigt. Die gewölbte Fläche, auf der sie stehen hat einen Riss, der auch begehbar ist und die Teilung Koreas symbolisiert. Insgesamt steht die Statue wie viele der anderen Monumente für die Hoffnung auf Wiedervereinigung.



Auf dem Weg zum Eingang des Museums kommt man an mehreren Tafeln vorbei, auf denen die Namen aller gefallenen UN-Soldaten aufgelistet wurden. Die Türkei hat nach den Amerikaner und Briten die meisten Opfer zu beklagen... wie ich in meinem Reiseführer las, haben sie Südkorea an vorderster Front mitverteidigt und das sei wohl auch der Hauptgrund, warum sie damals bei der Fussball-WM so bejubelt wurden und man Ihnen selbst den Sieg über die koreanische Mannschaft gegönnt hat.

Für einen kleinen Obolus von 3000 Won haben wir uns den Zutritt zum eigentlichen Museum erkauft. Das hat sich sehr gelohnt... verteilt auf drei Etagen konnte man hier alles über Koreas Militärgeschichte, angefangen vom Zeitalter der drei Königreiche bis hin zu heutigen UN-Hilfseinsätzen lernen.



Besonders imposant waren die vielen liebevoll gestalteten Modelle von Schlachten und Kriegsschauplätzen... alles sehr authentisch und anschaulich. Es gab aber auch die üblichen Vitrinen und Schaukästen, in denen altertümliche Gegenstände und Schriften ausgestellt waren, und Tafeln und Fernseher mit passenden Erläuterungen, meistens auch auf Englisch.






Natürlich gab es auch ein Schildkrötenboot und eine Hwacha zu sehen, die solch einen Pfeilhagel produzieren kann, wie man ihn vielleicht aus diversen asiatischen Martial Arts Filmen kennt.




In einem Austellungsraum wurde quasi ein komplettes Stadtviertel während oder kurz nach dem Krieg gezeigt... zerbombte Häuser, provisorische Unterkünfte aus Brettern und Planen, ein schreindes Baby, Leute mit zerlumpten Kleidern, wenig elektrisches Licht, bettelnde Kinder... eine ganz schaurige Atmosphäre, schwer zu beschreiben und ich hab auch nicht versucht, Fotos davon zu machen... aber es hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen...

Leider mussten wir uns im letzten Teil des Museums, indem es wohl um die UN-Einsätze ging, an denen sich Korea beteiligt hat, ziemlich sputen, da uns eine freundliche Stimme die baldige Schließung des Museums androhte. Punkt 18 Uhr standen wir dann wieder draußen und haben uns auf den Weg zur Banpo daegyo gemacht... eine Brücke, aus der buntes Wasser rausgepumpt wird.


Ursprünglich wollten wir vorher etwas Essen, aber irgendwie sind wir auf dem Weg dahin nie wirklich in ein größeres Einkaufsviertel gekommen, wo es vertrauenserweckende Gastronomien gab. Also haben wir uns hungrig die Brücke angeschaut und sind dann auf dem schnellsten Weg zurück zu meinem Lieblingsjapaner in Shinchon, dessen Geschäftsführerin uns mittlerweile persönlich begrüßt und verabschiedet ^__^ Ich habe das neue Gericht ausprobiert: ein Hamburg-Schnitzel... das hat etwas wie Boulette geschmeckt, aber war garnicht schlecht.

7 Kommentare:

  1. Wat?! 'Ne Boulette beim Japaner??? O__o

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  2. *lol* ja, naja mit Reis und Salat und der obligatorischen Brühe dazu... hatten sie halt Hambukdonkasse genannt und ich wollte wissen was das ist ^^ Da gibt's viele Schnitzel-Gerichte... aber auch Sushi und Udon-Suppen.

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  3. *g* Btw. wann gehst Du in diesen Musikladen? Falls Du da das neue Tommy-Album siehst...

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  4. Ich hab schon zwei CDs gekauft... zwei Straßen weiter ist einer... welches Tommy-Album meinst du? "I Kill My Heart"? Oder die Best-Of-Alben? Letztere hab ich hier schon gesehen, das andere leider nicht. Oder gibt's etwas ein noch neueres, von dem ich nichts weiß ^^

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  5. Ich mein "I kill my heart". "Papermoon" ist noch auf keinem Album drauf, oder?
    Oh und wenn Dir zufällig diese Post-it's hier über den Weg laufen...:
    http://ny-image1.etsy.com/il_fullxfull.87844985.jpg

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  6. OKay, ich schau mal nach der CD... hast du einen Anhaltspunkt, wo man diese Post-its herbekommt?

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  7. Schätze mal in Schreibwarenläden oder in Kaufhäusern (Geschenke-Abteilungen, Schreibwaren, Cutekruscht ^^;;). Naja, nur wenn Du sie siehst...

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