Samstag, 3. Oktober 2009

Chusok - nicht ganz so tote Hose

Gerade regnet und gewittert es draußen, da schreibe ich mal vom heutigen Tag. Also unser Plan, ein paar Tempel und das Traditional Korea Village zu besuchen war eine sehr gute Idee. Wir haben nicht nur tolle Tempelbauten gesehen, sondern auch ein kleines Volksfest anlässlich des Erntedankfestes. Doch nicht so tote Hose wie befürchtet. Aber fangen wir mal vorne an...

Zuerst haben wir uns den königlichen Schrein Jongmyo angeschaut, ein Weltkulturerbe! Es ist schon toll wie nahe in Seoul auf der einen Straßenseite Moderne und auf der anderen Straßenseite jahrhunderte alte Bauwerke zusammenstehen. Die meisten dieser Anlagen kann man kostenlos betreten und quasi als Park und Naherholungsgebiet nutzen... gerade heute zum Haupttag des Erntedankfestes scheinen das auch viele koreanische Familien zu machen.




Auf einigen Plätzen der Tempelanlagen konnten die Familien kleine Spiele spielen... etwa Brummkreisel drehen, Zielpfeilwerfen oder geschickt einen Metalreifen maneuvrieren. Alles ziemlich einfache Spielchen, die den Beteiligten (jung wie alt) aber sichtlich Spaß gemacht haben und Geschicklichkeit und Koordinationsvermögen trainieren. Es geht halt auch ohne Wii, ganz im Sinne der sowieso zahlreich vohandenen Freiluft-Ertüchtigungsanlagen, die man hier überall in Seoul verstreut findet.





Im Unhyeon-gung Palast, eher ein kleinerer im Vergleich zu den ganzen anderen hier, waren lebensgrosse Puppen mit traditioneller Tracht und Möbiliar ausgestellt.


Auf dem Weg ins Namsankol Traditional Korea Village sind wir durch einen Stadtbezirk mit lauter Tierhandlungen gekommen... die Schaufenster waren voll von süßen Hundebabies... aber so richtig glücklich sahen viele von denen nicht aus. War irgendwie sehr merkwürdig... ich bin es ja gewohnt, wenn plötzlich 20 Elektronikläden- oder Bekleidungsläden nebeneinander auftauchen... aber so eine Anhäufung von Tierhandlungen war neu ^^ Die Bemerkung eines Verkäufers, wir sollen keine Fotos machen, war auch nicht sehr vertrauenserweckend. Ich weiß auch garnicht, ob die Tiere da zum Gassi gehen oder für ein paar Streicheleinheiten verleiht werden, oder wirklich als Haustiere verkauft? Man müsste lesen können, was da steht...


Nachdem wir uns etwas in dem Stadtbezirk verlaufen hatten, haben wir letztlich doch das Folk Village gefunden bzw. erstmal den Park davor, den wir für eine kurze Pause nutzten. Auch hier viele Familien und Kinder mit traditionellen Trachten (Hanbok), die Drachen stiegen ließen oder sonstwie rumgetollt sind. In der Mitte des Parks befand sich eine riesige Vertiefung, in der 1994 eine Zeitkapsel vergraben wurde... und 400 Jahr später, zum tausendjährigen Hauptstadtdasein von Seoul, soll sie wieder ausgegraben werden. Tolle Idee! Ich mag Zeitkapseln (seit Maniac Mansion 2) Leider bin ich höchstwahrscheinlich bei der Wiederausgrabung nicht anwesend. Auf der Steinplatte, unter der die Kapsel wohl begraben liegt, hat sich u.a. Jaque Chirac verewigt und die Seouler für ihre Stadt beglückwünscht.







Hinter dem Park lag dann unser eigentliches Ziel, das Namsankol Traditional Korea Village... die Art von Architektur kannten wir ja mittlerweile, aber hier tummelten sich nun zu abendlicher Stunde ein Haufen Leute auf so einer Art Volksfest... wieder mit den üblichen Spielen, Bastelständen, kleineren Imbissständen, einer Frau die irgendeine weiße Suppe umgerührt hat (Makkoli?) und einem witzigen Maskottchen (siehe unten). Ich habe mir einen Bumerang gekauft, der eine sehr lustige Flugkurve hat... ich muss nur mal eine große freie Fläche zum Üben finden... aber der Typ der die Dinger verkauft hat, hat mir deren Funktionieren eindrucksvoll vorfgeführt.


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