Montag, 31. August 2009

First Sightseeing in Seoul

Nur ein paar Bilder von unserem kleinen Sightseeing-Trip durch Seoul vom Sonntag. Wir waren beim Parlament, am Han-gang und an der Seoul Station, wo die KTX-Züge abfahren...






Sonntag, 30. August 2009

(The Secrets of) Ganghwa Island

Mit diversen Karten und Kompass bewaffnet haben wir uns auf den Weg nach Gangwha-do gemacht, einer größeren Insel im Nordwesten von Seoul. Wie erwarten machte uns der innerstädtische Verkehr einige Probleme, da die Straßenführung hier manch Überraschung bereithält und wir die Schilder und möglichweise ausgeschilderte Knotenpunkte unserer Route nicht so schnell verifizieren konnten. Ganz besonders aufpassen muss man wohl (laut Aussage unserer Fahrers), ja nicht auf die Maut-Strecke nach Incheon zu geraten, da gibt's dann erstmal ne zeitlang keine Abfahrt und man ist etwas ärmer und, schlimmer noch, noch weiter von seinem Ziel entfernt. Aber das ist zum Glück nicht passiert, und außerhalb von Seoul sieht man dann klarer. Allerdings folgt mit Kimpo gleich die nächste größere Stadt, ländlicher wurde es dann erst auf Gangwha.







Die (ich vermute) größte Stadt auf Gangwha-do ist Gangwha, und dort haben wir auch den ersten Halt gemacht und uns eine Touristenkarte von der Insel besorgt. Hier gab es auch einen(?) Dolmen zu sehen, das blieb jedoch der einzige während unserer Fahrt. Es handelt sich um zwei vertikal aufgestellte Steine und einen größeren horizontal darüber platzierten. Die Dinger sehen sauschwer aus, und man fragt sich, wie die das wohl geschafft haben. Eine Theorie besagt, dass sie um die vertikalen Steine erstmal Sand aufgeschüttet, dann den großen Stein mit einem Baumstamm-Fließband hoch gerollt und schließlich den Sand wieder weggeschaufelt haben. Das klingt meiner Ansicht nach plausibel. Aber vielleicht waren es ja doch die Außerirdischen. Ansonsten gab's an diesem Standort nicht viel zusehen.

Jemand in unserer kleinen Gruppe (wir waren zu dritt) schlug nun vor, die Grenze zwischen Südkorea und Nordkorea zu besuchen. Gangwha-Island hat nämlich eine, ich würde sagen vielleicht 1 oder 2 km breite, Seegrenze zu Nordkorea. Soviel mir erzählt wurde, soll das drübige Festland auch mal zu Südkorea gehört haben, es wurde aber gegen mehr Land im Norden von Seoul eingetauscht... vielleicht auch weil es sich dann besser bewachen ließ. Wir sind also in nördliche Richtung aufgebrochen und auch an der Küste angekommen. Diese war mit riesigen Stacheldrahtzäunen befestigt. Unser Fahrer entschied sich spontan, in eine kleine Straße einzubiegen, die sich dann aber als Sackgasse entpuppt: keine Wendemöglichkeit, rechts ein Tümpel, links ein Reisfeld, so dass auch das Rückwärtsrausfahren problematisch wurde. Aber wir sind erstmal ausgestiegen und haben uns umgesehen. Wir standen nun ziemlich dicht vor dem Zaun... nicht weit auf einem Hügel war ein Beobachtungsposten zu sehen. Ich habe ein paar Fotos von der schönen Landschaft gemacht. Das sah ja auch schön aus mit den Reisfeldern im Vordergrund und den Hügeln/Bergen (für deutsche/koreanische Verhältnisse). Der Wachmann auf dem Turm schien uns bemerkt zu haben und rief lautstark irgendwas auf koreanisch... da haben wir lieber unseren Rückzug begonnen. Währenddessen tauchte ein Reisbauer auf, der uns in ein Gespräch verwickelte. Es stellte sich heraus, dass er nicht nur gut Englisch sprach, sondern auch aus Seoul stammte und den Reisanbau scheinbar nur aus Hobby macht. Zudem war er schon mehrmals in Deutschland. Vielleicht war das unser Glück, diesen netten Man getroffen zu haben, denn er konnte zwischen den drei nun anrückenden Militärs und uns vermitteln. Ich sollte einige Fotos auf meiner Kamera löschen (ja, ich hatte den Zaun fotografiert, baka gaijin ^^;;) und dann durften wir gehen. Der Bauer gab uns noch den Hinweis, das Peace Observatory auf dem nächsten Hügel zu besuchen. Wieder so eine glückliche zufällige Bekanntschaft, wie wir sie jetzt schon oft in Korea erlebt hatten.





Das Peace Observatory war ein kleiner moderner Turm auf einem Hügel mit 4 Etagen, von denen zwei militärisch und zwei touristisch genutzt wurden. Neben Teleskopen, mit denen man nach Nordkorea schauen konnte, gab es eine kleine Ausstellung über die Geschichte und die nordkoreanische Kultur. Leider war bis auf eine Plakattitel alles auf koreanisch. Besonders beeindruckend fand ich den "Room to wish for unification", hier konnte der Besucher auf kleine grüne Zettelchen eine Nachricht schreiben (Grüße an die getrennten Familienmitgleider auf der anderen Seite, Hoffnung auf baldige Wiedervereinigung etc.) und an einen künstlichen Baum heften. Leider war das Wetter mittlerweile ziemlich diesig, wesehalb die Sicht auf Nordkorea nicht besonders gut war. Ich habe dennoch versucht, ein paar Fotos zu machen. Ich hoffe diesmal war es erlaubt ^^







Danach sind wir der Küste in den Südwestteil der Insel gefolgt und haben an einigen Hafenorten angehalten. Dort hatten wir einen netten Blick auf die umliegenden Inseln und das Watt, der Sonnenuntergang war aufgrund der dicken Wolkendecke leider wenig spektakulär. Nach Anbruch der Nacht haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Zurück auf dem Festland haben wir in Gimpo Halt gemacht und koreanisch gegessen (ich hatte eine leckere Krabbenfleischsuppe). Fazit: Ghangwa bietet eine tolle Landschaft und Erholungsgebiete und ist auf jeden Fall eine Reise wert... und viele der Sehenswürdigkeit haben wir noch garnicht gesehen.






Donnerstag, 27. August 2009

Die erste Woche ist fast rum

Ja, nun sind wir schon fast komplette 7 Tage hier. Mittlerweile haben wir einen ziemlich gut ausgestatteten Arbeitsplatz bekommen, mit 2 Monitoren und einem Headset! Man hatte die Wahl zwischen Boxen und Headset und der IT-Mensch war erstaunt, dass wir beide Headsets wollten. Aber ich dachte mir, dass man die vielleicht auch mal zum telefonieren verwenden kann ^^;; Ansonsten ist natürlich alles von Samsung oder LG.

Vorgestern haben wir die Alien Registration Card beantragt, damit wir uns hier als Alien ausweisen können (anstelle des Passes). Das muss jeder machen, der länger als 90 Tage bleibt, auch wenn er ein Visum hat... außerdem braucht man diese Karte um ein Handy zu kaufen oder zu leihen. Danach waren wir in der Bibliothek, ebenfalls von Samsung gesponsert, ein risieges Gebäude, mit futuristischem Eingangsbereich und zich Stockwerken. Die Nummerierung haben wir noch nicht ganz durchschaut.

Unser Großraumbüro teilen wir uns mit anderen graduate students, post docs und undergraduate students... und alle sind sehr hilfsbereit. Unsere zwei Büronachbarn haben uns gestern sogar zum Essen eingeladen, in ein australisch-koreanisches Restaurant. Und meinem Kollegen helfen sie gerade dabei, ein Fahrad zu kaufen. Ich bin mal gespannt wie er sich damit den Hügel vor unserer Unterkunft heraufquälen wird. Auf jeden Fall müssen wir uns demnächst mal revanchieren.

Im Moment können wir uns ueber zuviel Langeweile nicht beklagen, unser supervisor gibt uns ordentlich zu tun. Daher schreibe ich auch jetzt erst wieder und bin immernoch nicht dazu gekommen, Fotos vom Campus zu machen. Spätestens am Wochende wird das aber nachgeholt. Am Sonnabend fahre ich moeglicherweise an die Küste, um mir u.a. die dortigen Dolmen anzuschauen. Ich hoffe mein Bekannter (ein deutscher Korea-Studien-Student) schafft es, ein Auto dafür zu mieten. Schon beeindruckend dass er sich zutraut, hier damit zu fahren ^^

Mal sehen, ob ich heute noch etwas mit dem Koreanisch lernen voran komme...

Montag, 24. August 2009

Umzug in den Hochsicherheitstrakt

Wie befürchtet ist die Qualität unserer Unterkunft rapide gesunken... aber wir hätten natürlich unmöglich weiter das Apartment im DMC Ville für die ganze Zeit von unserem kleinen Gehalt/Stipendium bezahlen können. Im I-House angekommen erwartete uns erstmal eine Influenza-Kontrolle, d.h. Fiebermessen... ich hatte mit 36,9°C etwas erhöhte Temperatur, wurde aber noch als "ok" klassifiziert. Keine Ahnung was mich sonst erwartet hätte, vielleicht müsste ich dann jetzt mit so einem tollen Mundschutz rumlaufen, wie man es hier häufiger sieht. Das war sozusagen Station 0. Bei Station 1 mussten wir unsere Namen in der Belegungsliste finden lassen... natürlich war der nicht zu finden, da wir nicht über die üblichen Fristen und Wege an unserer Zimmer gekommen waren. Das machte einen Besuch beim Home Office nötig, wo wir unter anderem ein Formular unterschreiben mussten, das wir uns an die Verhaltsensregeln halten werden. Dazu gehört neben "keine Diebstähle", "keinen Lärm verursachen" usw. auch "keine Fremden ins dormitory einladen" und sich schon garnicht in den "women's wing" verirren. Wenig später wurden wir dann doch zu Station 2 zugelassen, bei der man uns unsere Zimmerschlüssel überreichte. Unsere Aufgabe war es nun, das Zimmer zu inspizieren und das Vorhandensein- und Funktionieren der Zimmereinrichtung zu überprüfen. Meine zunächst defekt scheinende Schreibtischlampe erwies sich nach 10sekündiger Wartezeit doch noch als Lichtspender. Bis auf einen insgesamt schon recht abgenutzten Zustand ist das Zimmer denke ich in Ordnung... wir haben aber sicherheitshalber alle Mängel aufgelistet, da man ansonsten eventuell am Ende deren Beiseitung bezahlen muss (die Preisliste für zum Beispiel "Flecken an der Wand" lag dem Inspektionszettel bei). Station 3 war mittlerweile geschlossen: Mittagspause... die Gelegenheit einen zweiten Versuch bei der (Ver-)Woori-Bank zu starten. Der erste war wegen fehlernder Unterkunft gescheitert, aber jetzt kannten wir ja zumindestens unsere Zimmernummer und die Adresse des dorms. Die dortige Schalterbeamtin war sichtlich gezeichnet davon, dass ihre und unsere Sprachfähigkeiten wenig bis keine Schnittmengen aufwiesen... aber mithilfe einiger Kolleginnen gelang es schließlich doch, ein Konto zu eröffnen. Obwohl man sich sehr bemühte, mussten wir doch feststellen, dass die Bank auf dem Campus dieser "world class university (to be)" nicht sehr international eingestellt ist. Jedenfalls haben wir da ganz schön den regulären Bankverkehr aufgehalten und die Mittagspause im dormitory war lange vorbei. Wir durften also bei Station 3 fortfahren: Abnahme der Fingerabdrücke! Die fungieren als Türöffner für das dormitory, ich hoffe ich falle nicht irgendwann hin und wetze mir die Haut vom Daumen. Bei Station 4 wurde uns schließlich das Bettzeug und die Fernbedienung für die Klimaanlage überreicht. Endlich! Denn da wir ja den Kühlschrank testhalber einschalten mussten, hatte dieser während der Mittagspause den Raum ganz schön aufgeheizt. Jetzt am Abend lässt es sich im Zimmer aber wieder aushalten. Für 2000 Won konnte man ein Lan-Kabel erstehen, mit dessen Hilfe man das hauseigene Netzwerk nutzen kann, unsere IP-Adressen stehen hier an der Zimmer-Tür, wobei uns nicht ganz wohl ist. Fotos vom Campus habe ich heute nicht mehr geschafft, reiche ich dann in den nächsten Tagen nach. Jetzt bin ich müde und will ins Bett. Gute Nacht.

Sonntag, 23. August 2009

Abenteuer im DMC Ville

Nachdem wir eine Nacht im Casaville verbracht haben, sind wir durch glückliche Umstände und Vitamin B in den Genuss gekommen, zwei Tage lang im DMC Ville zu übernachten, einer absoluten Luxus-Herberge! Wir teilen uns ein riesiges Apartment mit einem sehr freundlichen Chinesen. Ich zeige besser keine Fotos von dem Apartment, um keinen potenziellen Ärger mit dem eigentlichen Apartment-Besitzer oder dem Hotel zu riskieren, obgleich es mir in den Fingern kribbelt, die Leser dieses Blogs mit dem Anblick dieser stylischen Unterkunft, dem Pool im ersten Untergeschoss und der Golfanlage im zweiten Untergeschoss(!!!) noch neidischer zu machen :p

Stattdessen ein Foto von den Getränken, die ich mir zum Frühstück gekauft habe: einen sehr leckeren japanischen Kaffee und Wasser mit Maisgeschmack. Letzteres hatte ich eigentlich nur wegen dem netten Etikett ausgesucht, aber der Maiskolben war darauf schon nicht ohne Grund abgebildet ^^ Kann man aber durchaus trinken.

Dazu habe ich eine Reisecke gegessen. Beim Kauf war mir deren Geschmacksrichtung noch unbekannt, beim Essen fand ich dann eine Thunfisch-Einlage, was den fischigen Geschmack erklärte. Auch das kann man essen, jedoch vielleicht nicht unbedingt zum Frühstück ^^






Danach haben wir uns dann trotz prallem Sonnenschein zu einem kleinen Spaziergang aus der klimatisierten Unterkunft gewagt. Die Straßen, Wege und Spielplätze waren nahezu menschenleer, das sah gestern in der Umgebung vom Casaville noch ganz anders aus. Am Rand des Wohngebietes war ein kleiner bewaldeter Hügel, von dem her sehr(!) lautes Grillengezirpe zu vernehmen war. Ein kleiner Pfad (nicht der unten abgebildete, den haben wir nicht ausprobiert) führte zu einem kleinen Tempel, den wir aber nicht betreten haben... die Lampions am Wegesrand waren aber sehr dekorativ... müsste man sich abends vielleicht nochmal anschauen.







Apropos abends... ist bald wieder so weit. Mal sehen wo es uns heute zum Essen hinverschlägt. Gestern waren wir erstmals koreanisch essen. Nachdem ich kläglich bei der Bedienung der Essstäbchen versagt habe, hat uns die ajumma Gabeln gebracht, vermutlich damit sich keiner diesen Dilletantismus länger angucken muss. Ansonsten war es sehr preiswert und recht lecker, aber es geht bestimmt noch viel besser. Anschliessend waren wir noch beim Japaner Bier trinken. Mir schmeckt Bier eigentlich überhaupt nicht, aber dieses japanische war sehr süffig.

Soviel für heute... morgen müssen wir diese Nobelsuite hier leider gegen das Studentenwohnheim eintauschen *schnüff*

Samstag, 22. August 2009

Erster Tag

Ich bin also angekommen in Korea. Ich bin hundemüde, aber ich versuche der Empfehlung nachzukommen, nicht vor 22 Uhr ins Bett zu gehen, um dem Jetlag keine Chance zu geben... mal sehen, ob ich das durchhalte.


Anbei ein paar Fotos, die ich im Laufe des Tages geschossen habe, damit ihr einen ersten Eindruck habt ^^ Im Laufe der nächsten Tage mache ich bestimmt noch viel mehr. Es ist hier jedenfalls ganz schön was los auf den Gehwegen und Straßen. Überall gibt es Leuchtreklame, Video-Werbetafeln, Radiolautsprecher an den Straßenlaternen, Fernseher in jeder Kneipe und Stimmen, die aus irgendwelchen Automaten zu einem sprechen.


Obiges Bild zeigt meinen zukünftigen Arbeitsplatz... die riesiege Baustelle dahinter sieht man hier nicht... überhaupt gibt es sehr viele Baustellen in Seoul....
Die Leute hier sind teilweise ausgesprochen höfflich und sehen dir deine Orientierungslosigkeit an (die ist aber auch schwer zu übersehen ^^;;) und versuchen zu helfen. Manchmal wird man sogar an die Hand genommen und persönlich zum Ziel gebracht. Sehr nett. Diese Situation hatten wir in den ersten Stunden mehrmals erlebt. Ansonsten sind alle sehr schnell unterwegs und du musst aufpassen, nicht über den Haufen gerannt oder überfahren zu werden ^^ Die Fußgänger-Ampeln werden alle Jubeljahre mal grün und fangen kurz nach Betreten der Strasse an zu blinken, um das baldige Ende der Grünphase anzuzeigen.


Im nächsten Post dann mehr über meine bisherigen Unterkünfte...