Samstag, 26. September 2009

Abgedrehtes Korea





Mir ist es gelungen, den ersten (K)Auftrag meiner Schwester erfolgreich auszuführen und einen ddung MP3 Player zu erstehen. Ein Kollege hatte ihn freundlicherweise für mich bestellt und ins Büro schicken lassen. Dort habe ich ihn auch gleich mal ausprobiert und ungewollt etwas die Harmonie zerstört. Das Ding hat nämlich auch einen Lautsprecher-Modus, wenn man keine Ohrtstöpsel in den Hinterkopf der Puppe steckt ^^ Die Ohren sind die Lautstärkeregler, der Mund ist der Play-Button und die Wangen übernehmen das Vor- und Zurückspulen. Am Hinterkopf befindet sich der On/Off-Button, sowie der Kopfhörer- und USB-Anschluss. Beim An- und Ausschalten grüsst die Puppe, und die Wangen leuchten beim Drücken.




Ansonsten war ich gestern zum ersten Mal in meinem Leben in einem Karaoke-Club (hierzulande noraebang genannt). Ich wusste vorher von nichts und hatte mich dann nur unter der Bedingung mit reinschleifen lassen, nicht singen zu muessen. Das wurde zum Glück auch nicht eingefordert. Kamsahamnida. Die anderen hatten Spaß und ich hatte meinen beim Zugucken. Eine sang sogar "Tears" (oder war es "Endless Rain"?) von XJapan ^__^ Der Zoo-Besuch wurde leider verschoben. Dafür steht nun eine Night-Bus-Tour für morgen auf dem Program.

Montag, 21. September 2009

Wochendtrip

Dieses Wochende hatte ich wieder die Gelegenheit ergriffen, an einem Ausflug teilzunehmen. Zwar wußte bis kurz vor Abreise niemand, wohin und womit es überhaupt geht, aber das was am Ende bei rausgekommen ist, war eine tolles Abenteuer...

Ich war am frühen Morgen mit meiner "Kontaktperson" vor dessen hasukchip verabredet. Den Treffpunkt hatten wir mitten in der Nacht per E-Mail ausgemacht (ich hatte mein Notebook dazu veranlasst, mich bei Empfang einer Mail mit "SMILY" zu wecken, hat super geklappt). Leider ging aus dieser Mail noch nicht hervor, was mich alles erwartet, weshalb ich alles halbwegs sinvolle, das ich finden konnte, in meinen Rucksack gestopft habe. Am Treffpunkt wurde mir dann von den neusten Planungen erzählt... wir würden uns mit den anderen Ausflugsteilnehmern treffen und dann ein Auto in Gangnam mieten, um damit in Richtung Gwangju zu fahren.

Von allen Teilnehmern kannte ich bisher nur die zwei, mit denen ich die Tour nach Ganghwa gemacht habe. Bei den anderen 4 Teilnehmern handelte es sich um koreanische Studentinnen, die allesamt der deutschen Sprache mächtig waren oder zumindesten dabei waren, sie zu lernen! An dieser Stelle darf ich erwähnen, dass es echt putzig ist, Koreanerinnen Deutsch sprechen zu hören und so wurden während der Fahrt natürlich fleißig Vokabeln ausgetauscht. Zudem wurden etliche Fragen zur jeweils anderen Kultur und dem Land gestellt und Pläne für die weitere Fahrt geschmiedet.

Das Mittagsessen nahmen wir auf einem Rasthof an der Autobahn ein... meine Muschelsuppe erwies sich aber als außerordentlich scharf und ich musste irgendwann schweißgebadet kapitulieren -__- Vielleicht hätte ich auch lieber das Schnitzel nehmen sollen ^^ Na wenigstens hatten die anderen an meinem Ringen ihren Spaß.

Zweiter Zwischenstop war ein Strand in Chaesokgang. Schon die Fahrt dahin bot eine tolle Aussicht auf das Meer und die kleine Bucht, an der wir halt machten, war angenehm menschenleer (nicht völlig, aber kein Vergleich mit der Innenstadt in Seoul oder dem Rasthof ^^). Da ich meine Badehose vorsorglich eingepackt hatte, konnte ich mich den anderen anschließen und ein erfrischendes Bad im Gelben Meer nehmen. Das Wasser war angenehm warm und sehr flach. Ein bisschen fühlte ich mich wie in der obligatorischen Beach-Folge eines JDoramas (die gibt's aber bestimmt auch in koreanisachen Dramaserien). Wir haben viel gelacht und lustige Fotos gemacht und am Ende haben wir der Sonne dabei zugeschaut, wie sie ihm Meer versinkt. In der Tat ein herrliches Fleckchen Erde. Ein bisschen Ebbe war auch zu sehen, allerdings nicht viel... es soll wohl daran liegen, das kürzlich Vollmond war (wie uns ein Einheimischer berichtete).



Irgendwann sind wir dann aber doch wieder aufgebrochen, um nicht zu spät unser eigentliches Ziel, Gwangju, zu erreichen. Das dauerte nochmal etwa 2 Stunden, so das wir erst zu fortgeschrittener Stunde dort ankamen, das Abendbrot war überfällig. Die Damen bestellten für uns etwas, dessen koreanischen Namen ich leider schon wieder vergessen habe. Es wurden dann aber haufeweise Schüsselchen mit Salat, Zwiebeln, Knoblauch, eingelegtem Gemüse, Kimchi natürlich, Tofu und nicht zuletzt bergeweise Fleisch zum Grillen aufgetischt. Dazu gab es Körbe mit Salatblättern, die ich der Anleitung meiner Tischnachberinnen folgend mit Fleisch, Zwiebeln, angebratenem Knoblauch und weiterem Zeugs füllen musste und dann mit einem Happs verschlingen sollte. Nach einer kurzen Phase von Überforderung gelang es mir aber irgendwann, diese Esstechnik zu meistern und ich wurde für meine Stäbchenführung gelobt ^^
Zu trinken gab es Soju und Makkoli, die vermutlich zwei bekanntesten koreanischen alkoholischen Getränke, die ich aber beide noch nie vorher getrunken habe. Lustigerweise war ich der älteste am Tisch, weshalb die anderen einige Regeln einzuhalten hatten. So durfte man meinen Becher beim Anstossen nur unten anstupsen, und eigentlich hätte sich jeder beim Trinken von mir abwenden müssen. Leicht beschwippst haben wir die Gastronomie verlassen und uns auf den Weg zum Nachtlager gemacht.

Die Oma einer unserer Begleiterinnen hat uns freundlicherweise für die Nacht aufgenommen und war ganz aus dem Häuschen, soviele Deutsche zu Besuch zu haben. Zur Begrüßung wurden wir erstmal auf der Couch drappiert und mussten uns fotografieren lassen ^^ Danach wurden Bier, Podo (quasi Weintrauben), Kastanien und leckerer Reiskuchen aufgetischt *mjam*. Bevor wir die Nachtruhe antraten, gab es noch einen Plausch mit der Oma, von dem ich leider fast garnichts verstehen konnte. Es ging aber um die japanische Besatzung und darum, dass sie Japanisch (ilbonmal) lernen musste. Ich hielt mich aber veständlicherweise damit zurück, das zu testen...

Am nächsten morgen wurde mir von einer der Begleiterinnen der Satz "anyong-hi chumossosoyo" beigebracht, mit dem Auftrag, ihn der Oma bei erstem Sichtkontakt entgegenzubringen. Das ist wohl eine sehr sehr freundliche Begrüßungsformel und heißt soetwas wie "Guten Morgen! Haben sie gut geschlafen?" Gesagt getan, halmoni (=Oma) hat es denke ich verstanden und war happy (ob nun des Satzes wegen oder allgemein, vermag ich allerdings nicht einzuschätzen). Es folgte ein exquisites koreanischen Frühstück mit obligatorischem Reis, Fleisch, Fisch, Kimchi, aber auch Joghurt, Toast mit Marmelade und Kaffee. Leider musste man zu den Mahlzeiten die ganze Zeit am Boden sitzen, das ist auf Dauer etwas unbequem ^^

Zum Abschied wurden Gruppenfotos im Wohnzimmer zusammen mit Oma gemacht, und wir haben uns artig für die großzügige Gastfrundschaft bedankt. Es folgte der Bildungsteil der Reise... in Gwangju haben wir das Rathaus besichtigt, in dem im Mai 1980 mehrere (vermutlich hunderte) Menschen durch die Militärdiktatur ermordert wurden, um den Widerstand in Gwangju zu brechen (Gwangju war die oder eine der Protesthochburgen gegen die damalige Militädikatur und für Demokratie). Leider soll dieses Rathaus demnächst abgerissen werden... in einer der Etagen konnte man dagegen per Unterschriftensammlung oder Hinterlassen einer Nachricht in der dortigen Kunstinstallation, demonstrieren. Ich hoffe, es hilft etwas...



Eine kurze Autofahrt später haben wir einen Friedhof besichtigt, der ebenfalls in diesen Kontext gehört. Hier wurden alle Opfer, aber auch alle Teilnehmer des Aufstandes, die später eines natürlichen Todes gestorben sind bzw. sterben werden, beerdigt. Ein sehr ruhiges und monumental angelegtes Örtchen. Zufällig waren andere Deutsche mit Dolmetscher da, so dass wir an einer kleinen Führung teilnehmen konnten (auch wenn wir eigentlich unsere eigenen Dolmetscherinnen dabei hatten ^^). In einem Dokumentarfilm, mit leider schlechtem, aber englischem Ton, wurde nochmal die ganze Geschichte vom Aufstand erläutert und mit teilweise sehr erschütternden Bildern unterlegt.




Sehr beeindruckt von der ganzen Anlage haben wir dann die Rückfahrt nach Seoul angetreten. Eigentlich sollten wir das Auto am frühen Nachmittag zurückbringen, aber das war jetzt nicht mehr möglich. Obendrein gerieten wir in mehrere längere Staus, so dass wir erst gegen Mitternacht zurück waren. Ziemlich erschöpft haben wir uns dann per U-Bahn bzw. in unserem Fall per Taxi nach Hause fahren lassen... das war erstaunlich billig, obwohl wir quer durch die Stadt mussten. Für nächstes Wochende ist höchstwahrscheinlich ein Ausflug in den Zoo geplant ^__^

Donnerstag, 17. September 2009

Was mache ich hier eigentlich?

Das wurde ich schon häufiger vor und während der Reise gefragt... die genaue Antwort kenne ich auch nicht... aber ich habe im Moment viel Zeit für Forschung und noch mehr, mit der ich tatsächlich manchmal nichts anzufangen weiß.

Um dennoch beschäftigt auszusehen (die Koreaner gehen hier von früh morgens bis spät abends nicht aus dem Büro, höchstens um zur Vorlesung zu eilen oder Mittag zu essen, da muss man ja versuchen mitzuhalten) habe ich die letzten zwei Abende ein kleines Matlab-Script geschrieben, welches schwarz/weiß Bilder in so tolle 3D-Landschaften wie oben zu sehen adaptiv trianguliert (bzw. auf dieser Triangulierung ein Poisson-Problem löst).

Und ab jetzt werde ich meine freie Zeit mehr zum Koreanisch lernen verwenden...

Sonntag, 13. September 2009

Seoul bei Nacht

Gestern wurden wir auf einen super Aussichtshügel nicht unweit der Universität geführt. Wir hatten seit Wochen die Idee, ihn vor Sonnenuntergang zu besteigen und dort oben ein paar tolle Fotos zu schießen. Leider hatte das bis gestern nicht geklappt und dann auch nur nach Sonnenuntergang.

So sind wir also bei Stockfinsterniss die steilen, unebenen, teilweise felsigen Wege hinaufgestolpert. Mein Kollege hatte immerhin eine Taschenlampe dabei, was uns vermutlich vor größeren Unfällen bewahrt hat. Der Aufstieg zur Spitze des Hügels dauert ungefähr eine halbe Stunde, wird dann aber durch eine atemberaubende Aussicht belohnt.



Das wird auf jeden Fall nochmal wiederholt, wenn das Wetter besser und bevor die Sonne untergangen ist... und ich sollte dann nicht vergessen, etwas wärmere Kleidung mitzunehmen, da es dort oben doch recht windig ist. Und Anti-Mückenmittel...

Mittwoch, 9. September 2009

Wochenendbericht

Oarbeiten, oarbeiten, oarbeiten... heute haben wir mal etwas ausgeschlafen und ich hab meine Wäsche gewaschen und prompt hat man eine E-Mail vom Chef im digitalen Briefkasten, d.h. eigentlich waren es zwei E-mails... nein, es waren zwei Betreffzeilen mit jeweils leerem body, und der Frage, wo man denn steckt.

Trotzdem habe ich noch einen kleinen Umweg gemacht, um einen Brief bei der Poststelle aufzugeben... das wollte ich schon seit mehr als einer Woche machen und der Brief musste dementsprechend eilig raus, d.h. Express-Service. Und schon war ich wieder um über 14 Kilo-Won erleichtert. Ein paar Stunden später am Arbeitsplatz erreichte uns dann aber die frohe Botschaft per Mail, dass wir nun Multimillionär sind. Nein, kein Spam... aber bei dem Umrechnungskurs auch kein wirklicher Reichtum. Es handelte sich um erste Rückzahlungen bzw. Auslagen für unseren Flug, die Semestergebühren (das ist sogar noch teurer als in gewissen Bundesländern bei uns) und "living expenses"... letzteres ist unseren ersten Überschlagungen zufolge aber ganz schön knapp bemessen ^^ Ich glaube ich muss meinen Nudelsuppen-Konsum erhöhen und weniger oft zu den Cold Stone Creameries gehen.... aber das Eis dort ist sowas von lecker ^^;;

Nagut... ansonsten muss ich noch meine Bilder und Erlebnisse vom Sonntag kundtun. Wir haben es im dritten Anlauf tatsächlich doch noch auf den Namsan Tower geschafft. Wer den Reiseführer lesen kann, ist halt klar im Vorteil. Dort war eine Seilbahn verzeichnet, mit deren Hilfe wir (fast bis) auf den Gipfel des Namsan-Hügelbergs gehieft wurden.


Neben dem Tower befinden sich dort diverse Geschäfte, Gastronomien und Ausgucksplattformen (der Hügel selbst ist ja auch schon recht hoch). Zudem kann man dort ein Teddybär-Museum besichtigen und ich weiß auch, wer mich jetzt dafür haßt, dass ich da nicht reingegangen bin und Fotos gemacht habe ^^ aber in dem Moment war mein Geld etwas knapp und ich hatte zwei weniger interessierte Begleiter. Vielleicht ja nochmal irgendwann später... aber der Teddybär-Shop war kostenlos betretbar...


An den Aussichtsplattformen gab es jede Menge Geländer, wo man kleine Schlösser anhängen konnte. Auf diesen Schlössern standen Botschaften, vermutlich Liebesschwüre, Glückwünsche, Grüße und dergleichen... das erinnerte mich etwas an den wish for unification room in dem Nordkorea Observatorium... apropos Nordkorea... heute habe ich während des Wäschewaschens gelesen, dass die Nordkoreaner wohl immer mehr Staudämme an den Flüssen, die nach Südkorea führen, bauen und beim auf und zumachen (hoffentlich unbeabsichtigt) Fluten auslösen. Jüngst sind dabei wohl drei Südkoreaner ertrunken und der Fall wird scheinbar heiß diskutiert (war auf der Titelseite aller drei hier ausliegenden Zeitungen).

Okay, zurück zum Turm. Mit dem Fahrstuhl fährt man auf eine Aussichtsplattform mit mehreren Etagen (inkl. Shop und zwei Restaurants). Der Turm ist aber "nur" 236m hoch (der Fernsehturm 336m), kummuliert mit der Hügelhöhe hatte man aber eine super Aussicht, die allerdings durch den Smog in der Stadt wieder arg getrübt wurde.





Auf einer der Aussichtsetagen waren die Entfernungen zu wichtigen Städten in der jeweiligen Blickrichtung abgetragen... Berlin ist 8142,17 km entfernt, Tokyo nur 1157,99 km.
Wieder unten angekommen, waren wir schnell etwas essen, um uns dann den Namdaemun-Markt anzuschauen... das war halt eine Ansammlung von kleinen Läden und Ständen mit Kleidung, Nahrungsmitteln und Souvenirs... eine Straße hatte sich auch auf Foto-Apperate spezialisiert.


Unsere letzte Station dieser Tour war der Deoksugung Palast. Ich fand das sehr beeindruckend und sehr erholsam, nicht nur da kaum hohe Häuser, blinckende Reklame, hupende Autos oder große Menschenansammlungen zu sehen waren (höchstens in der Ferne).


Und da fällt mir auf, dass ich ja nochgarnicht von Sonnabend berichtet habe... da waren wir nämlich auch schon zwei Paläste besuchen (den einen allerdings nur von außen) und danach etwas durch die Stadt gelaufen... aber für Details bin ich jetzt zu müde, daher nur noch ein paar Fotos:

Mittwoch, 2. September 2009

Panoramas

Dank der Software-Empfehlung eines weiteren zugereisten Kollegen bin ich nun in der Lage, Panorama-Bilder zu erstellen. Das Program heißt Hugin. Hier ein paar Ergebnisse: 2 x Seoul, 2 x Küste von Nordkorea.



Dummerweise reduziert dieser Blog scheinbar alle Fotos auf Maximalbreite 1600 :(