Mittwoch, 11. November 2009

Kenichi @ Nippon

Unser Kurztrip nach Japan begann leider wenig erfreulich. Nicht lange nach unserer Ankunft in Narita entwickelte ich Halskratzen, Fieber und Kopfschmerzen. Ich hatte mir irgendwas eingefangen, das jetzt hier ausgebrochen war und mich die komplette Reise über beeinträchtigte. Mittlerweile bin ich zurück in Korea und kuriere noch die verbleibenden Kopfschmerzen und den Husten aus. Aber die Kopfschmerzen werden gerade wieder von Aspirin gebändigt, also versuche ich mal, wenigstens das erste Stück von unserer Reise nachzuerzählen.

Mit dem Keisei Limited Express sind wir (für lächerliche 1000 Yen) von Narita nach Nippori gefahren. Das war wirklich noch mit Abstand die billigste Transportmöglichkeit, allerdings auch eine recht langsame, da man an vielen Vorortbahnhöfen hält. Das fand ich aber garnicht schlimm, Zugfahren in Japan macht Spaß, solange man einen Sitzplatz am Fenster hat.
In Nippori haben wir uns sogleich um eine Pasmo-Card bemüht... das ist so eine aufladbare Prepaid-Karte, mit der man alle Bahnlinien in Tokyo benutzen kann. Im Prinzip genauso wie die T-Money-Card in Seoul. Anders als in Seoul werden die Bahnlinien in Tokyo aber von unterschiedlichen Unternehmen betrieben... oftmals gibt es mehrere verschiedene Möglichkeiten von einem Ort zu einem anderen zu kommen, und der direkteste Weg ist nicht immer der billigste. Findige Urlauber können Internetsuchmaschinen benutzen, um sich die kostengünstigsten Umstiege raussuchen zu lassen... oder man hofft und fährt einfach. Am ersten Tag konnten wir aber nicht viel falsch machen... wir wollten von Nippori nach Hamamatsucho, was einem mit der JR Yamanoto Ringlinie direkt gelingt. Dort steht das World Trade Center, in dessen 40. Etage es eine Aussichtsplattform mit fabelhaftem Ausblick auf Tokyo gibt.


Da wir einen Asien-Food-Antipathen (ausgenommen indisches Essen) in der Gruppe hatten, haben wir unserer Abendbrot bei einem Italiener im Erdgeschoss des WTC eingenommen. War okay, aber teuer. Der Eindruck, dass in Japan alles genauso wie in Korea bloß viel teurer ist, schien zu diesem Zeitpunkt noch bestätigt. Bei einem Abstecher am Tokyo Hauptbahnhof haben wir schonmal Tickets für die Shinkansen-Reise nach Shizuoka gekauft. Die waren plötzlich fast doppelt so teuer, wie wir sie uns im Internet ausgerechnet hatten, aber Pech gehabt... man hätte natürlich auch mit den Local Trains fahren können, da wäre aber aus der 80minütigen Reise schnell eine 4stündige geworden, also besser nicht.

Danach haben wir uns auf ins Hotel gemacht und uns noch beim Convenience Store um die Ecke fürs Frühstück eingedeckt. Das Hotelzimmer war okay und ich konnte erstmals in meinem Leben JDoramas live im TV sehen, leider liefen gerade nur dilletantische Schnulzen ^^

In der Nacht ging es mir sehr schlecht... wegen dem Halskratzen hatte ich auch zuvor schon befürchtet, etwas auszubrüten. Ich konnte kaum schlafen und ich denke, ich hatte Fieber. Aber die Tickets nach Shizuoka hatten wir gekauft, also sind wir auch gefahren. Da wir den Zug auf den letzten Drücker geschafft hatten, mussten wir uns alle einzeln über den Zug verteilen, ich landete natürlich ausgerechnet im Raucher-Abteil -__- Aber irgendwie habe ich die Fahrt überstanden und war dann froh, auf dem Bahnhof von Shizuoka zu stehen, wo mich Chibimaruko-Chan anlachte. Scheinbar gab es hier einen Chibimaruko-Chan-Vergnügungspark oder sowas. Wäre ich in einer besseren Verfassung gewesen und hätten wir mehr Zeit gehabt, hätte ich vermutlich darauf gedrängt, diesen aufzusuchen ^^



Stattdessen haben wir eine Erhebung gesucht, von der aus man den Fujiyama sehen konnte... diese fanden wir schließlich in Form des Prefectural Office Annex Buildings, das oben eine Aussichtsplattform hatte. Leider war Fuji-san nur schwach erkennbar, aber er war da! Danach haben wir Sumpu Castle besichtigt, eine alte Schloss-Ruine... dahinter war ein grosser Garten.


Alles sehr schön, aber meine Kopfschmerzen wurden immer doller, weshalb ich darauf drängte, eine Apotheke aufzusuchen, was von meinen fürsorglichen Begleitern natürlich auch nicht verweigert wurde. Schliesslich gelangte ich an etwas Aspirin, das dann wenig später, auf der Rückreise mit dem Shinkasen, zu wirken begann. Auch diesmal saßen wir wieder etwas verstreut, aber im selben und rauchfreien Zugabteil und ich sogar auf der Seite, von der aus man den Fujiyama sehen würde. Als er dann endlich in Sichtweite rückte und ich in freudiger Erwartung meinen Fotoapperat bereit hielt, bot mir der Japaner neben mir seinen Fenster-Sitzplatz an ^__^ Arigato gozaimasu! Sehr freundlich... selbiges gilt für die Zugbegleiter, die sich jedes Mal verbeugt haben, wenn sie ein Abteil betraten oder verlassen haben. Leider war der Fuji-san auch vom Zug aus nur schwach zu erkennen...


Zurück in Tokyo ging es mir wieder viel besser (die Apsirin haben super geholfen), also beschlossen wir, die Kaiserpalastgärten zu besichtigen. Es gestaltete sich etwas schwierig, den richtigen Ausgang am Bahnhof zu finden, aber letztlich gelang es uns doch und beim Suchen stolperten wir über das hier:

Der Weg zum Palast führte vorbei an zwitschernden Ampeln und beeindruckenden Hochhauskullisen.


Der Zutritt zum Garten war kostenlos, aber bis 16 Uhr beschränkt. Alles war schön grün und gepflegt und es gab auch hier viele Raben (wie auf Jeju), die manchmal in Schwärmen über einen hinüberzogen und sich an dem kleinen See im Park tummelten.


Als letzten Anlaufpunkt für diesen Tag haben wir das Rathaus in Shinjuku auserwählt. Dieses hat zwei Türme mit je einer Aussichtsterasse, die man (nach Gepäckkontrolle) kostenlos betreten darf! Leider konnte ich das wegen nachlassender Aspirin-Wirkung nicht mehr wirklich genießen und konnte gerade noch ein paar Bilder machen und war dann froh, alles überstanden zu haben. Ich blieb für den Rest des Abends im Hotelzimmer und habe Dramas geschaut und Tee getrunken ^^


Später dann mehr von Tag 3 und 4...

1 Kommentar:

  1. RILAKKUMAAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!!!!!!!! *kreisch* (Hoffentlich hast Du den Laden für mich leergekauft ^^)
    Und Chibi Maruko Chan... ^^

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