Mittwoch, 1. Dezember 2010

Kenichi @ Taiwan

Irgendwie erinnert mich Taipei etwas an Berlin... ich kann nicht genau sagen, woran es liegt. Vielleicht an dem ruhigen Verkehr, oder an der relativ geringen Bevölkerungsdichte oder der Unter-den-Linden-Atmosphäre in der Nähe vom 1O1-Tower? Oder daran dass es hier Mövenpick, Kinder-Schokolade und anderes deutsches Zeug gibt? Und es gibt hier auch recht viele Hunde. Jedenfalls eine erholsame Erfahrung nach dem Dauer-Chaos in Seoul. Auch die Temperaturen waren mit über 20 Grad Celsius äußerst angenehm.


Auf der anderen Seite gibt es viele japanische Dinge... Süßigkeiten, Shinkansen, Rilakkuma wohin man schaut.



Unser Hotel war das Charming Castle Hotel, das relativ zentral gelegen ist, aber je 10 Minuten Fußweg von zwei nahe gelegenen U-Bahnstationen entfernt liegt. Dafür war es preiswert und doch recht luxuriös eingerichtet. Jedes Zimmer hatte ein oder zwei special Features. Unser Zimmer hatte eine Regenwalddusche und eine Sauna, während das Zimmer unserer beiden Kollegen einen Massagestuhl und ein Whirlpool hatte. Tolle Sache. Das Frühstück im Hotel war ziemlich dürftig, aber für asiatische Verhältnisse nicht schlecht. Immerhin gab es Toast und Kaffee.


Glücklicherweise hatte ein Kollege seine Bekanntschaft zu einer taiwanischen Germanistik-Studentin reaktiviert und uns damit einen deutschsprachigen City-Guide verschafft. Sie zeigte uns den ein oder anderen (und noch weitere ^^) Tempel. Am zuerst besuchten Long-Shan-Tempel hing eine Anleitung zum Beten. Wir kauften uns Räucherstäbchen und sprachen an sieben Stationen ein Gebet, in dem man in Gedanken seinen Namen, Anschrift und den Wunsch verliest.


Außerdem besuchten wir das Denkmal von Kai-Shek, der Taiwan seinerzeit vor Mao's Einfluss bewahrt hat. Davor war ein riesiger Platz mit Bibliothek, Theater und probenden Cheerleader-Gruppen. Vor dem Denkmal wurde gerade eine Slow-Motion-Wachübergabe inszeniert.


Auch das Bestellen der Mahlzeiten vereinfachte sich durch unsere nette Begleitung... und so durften wir allerhand landestypische Gerichte und Snacks probieren. Besonders in Erinnerung blieb mir der Eistee mit Götterspeise, die man dann mit einem Strohhalm größeren Durchmessers heraus saugen musste. Sehr lustig!
Das Tofu war auch nicht schlecht, aber die bräunlichen Eier (ich bin nicht sicher, ob es wirklich 100jährige waren) sind nicht so mein Fall. Zu unser aller Freude ist die Cold Stone-Dichte in Taipei aber sehr zufriedenstellend. Zwar kostet ein Like-It-Eis etwa soviel wie ein Love-It-Eis in Seoul, dafür ist es aber auch mindestens genauso groß ^^ Klar, denn wenn hier ganzjährig so hohe Temperaturen sind, wird sicher auch mehr Eis gegessen (oder Eistee mit Götterspeise oder Frog Eggs ^^).


Am Abend des zweiten Tages haben wir den 1O1 bestiegen... das ist ein über 500m hoher Turm mit mehrere Aussichtsetagen, die natürlich auch mit reichlich Souvenir-Läden angereichert sind. Außerdem gibt es haufenweise Juweliere auf und an der Basis des Turms. Ach ja, und ein Postamt gibt es dort auch... jemand in Deutschland müsste bald eine Postkarte erhalten. Hinauf gefahren auf den Turm wird man mit dem schnellsten Fahrstuhl der Welt! Ein weiteres Gimmick ist eine riesige, schwere Kugel, die in der Spitze des Turms hängt und dessen Schwingungen kompensieren soll, um ihn weniger anfällig für Sturm und Erdbeben zu machen.


Am dritten Tag haben wir uns aufgeteilt. Der Zug-Otaku ist mit dem Schnellzug ans südliche Ende der Insel gefahren, und der Kunst-Otaku hat das Palast-Museum besucht, in dem wohl etliche Gegenstände aus der verbotenen Stadt zu sehen sind. Letztens hat uns auch ein koreanischer Kollege erzählt, dass es das größte Museum der Welt ist. Hätte ich das mal eher gewusst! Ich hingegen war mit einem anderen Kollegen bei der Flora-Expo, eine riesige Blumenausstellung. Die war aber auch ganz nett... aber viel zu gut besucht ^^ Und sie lag mitten in der Einflugschneise eines Flughafens.


Danach haben wir zu mindestens einen Kollegen wieder getroffen und sind zusammen auf einem auf einem Berg wandern gewesen.


Ein anderes Phänomen sind die vielen Motorräder. Wen ich mal schätzen dürfte, würde ich sagen, dass mehr als 50% der motorisierten Verkehrsteilnehmer auf Zweirädern sitzen. Es passen auch ganze vierköpfige Familien drauf:

1 Kommentar:

  1. Aaaawwww... Rilakkuma!!! ^^
    Das war bestimmt Bubbletea, den gibt's mit Tapioka-Perlen, aber neuerdings auch mit Götterspeise. *g* Und die Eier... war das Eigelb irgendwie grünlich? Dann müßten es echte Ledereier gewesen sein... *brrrrr*

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